Beitrag Tagged ‘Sozialer Arbeit’

Inklusion und Schule – gleichberechtigte Partnerschaft von Pädagogik und Sozialer Arbeit?

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Fast jeder dritte Schüler mit Behinderung oder sozialer Beeinträchtigung besucht mittlerweile eine Regelschule – Inklusion ist in den Schulen angekommen, allerdings bisher deutlich mehr in Grundschulen als in Realschulen und Gymnasien.

Schulen aller Schulformen stehen derzeitig vor der Herausforderung und dem politischen Druck, sich im Rahmen des Inklusionsprozesses neu zu orientieren und (visionär) weiterzuentwickeln. Während klar scheint, dass inklusive Schulen Zugangsbarrieren, soziale Benachteiligungen und Diskriminierung abbauen sowie Partizipation und Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen ermöglichen, wurde die Rolle der Sozialen Arbeit (Schulsozialarbeit, Jugendsozialarbeit) in der alltagspraktischen Umsetzung bislang nur am Rand beleuchtet.

Der Inklusionsbegriff wird ohnehin häufig zu eng gefasst und oft nur auf Menschen mit Behinderungen bezogen. Inklusion steht aber auch für die gesellschaftliche Bereicherung durch Heterogenität (Unterschiedlichkeit) und Vielfalt. Damit entstehen mit der Einführung integrativer Konzepte in den Schulbereich auch Schnittpunkte zwischen der Heil- und Sonderpädagogik sowie der Jugendsozialarbeit.

Übrigens: Inklusion ist nicht gleich Integration. Menschen mit Behinderung(en) müssen sich nicht verändern und in bereits bestehende Gefüge integriert werden. Vielmehr ist die Schaffung von Strukturen notwendig, dass nicht nur Menschen mit Behinderung(en), sondern alle Mitglieder der Gesellschaft ihr Recht auf Chancengleichheit, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe auch wirklich einlösen können.

Kita, Schule und Seniorenheim – Miteinander oder Kampf der Generationen?

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generationenNeulich fragten mich meine Eltern, ob ich wegen ihrer Rentenerhöhung sauer auf sie wäre. Zuerst verstand ich die Frage nicht. Als sie mir erzählten, dass junge Menschen heute Solidarprinzip und Generationenvertrag in Frage stellen, wurde mir der Hintergrund der Frage klar. Bisher hatte ich noch nicht ernsthaft über Generationengerechtigkeit nachgedacht. Doch lebt die ältere Generation wirklich auf Kosten der Jungen und verprasst damit unser Tafelsilber?

Die gerechte Verteilung von Lebenschancen, Lebensqualität und materiellen Ressourcen sowohl innerhalb einer Generation als auch zwischen Jung und Alt betrifft nicht nur die sozialen Sicherungssysteme wie Rente oder Krankenversicherung, sondern auch die Verteilung von (begehrten) Gütern und (unliebsamen) Lasten wie etwa das Verhältnis von Eltern und Kinderlosen, Arbeitnehmern und Langzeitarbeitslosen, Vielverdienern und geringfügig Beschäftigten, Gesunden und Kranken bzw. Menschen mit Behinderung, aber auch die Chancengleichheit zwischen Normalos und sozial Benachteiligten.

Generationengerechtigkeit sowie Chancen und Risiken des demografischen Wandels haben sich nicht nur zu Kernfragen in der Nachhaltigkeitsdebatte, sondern auch zu einer zentralen Aufgabe in der Sozialen Arbeit entwickelt.

Aber: Es geht dabei nicht darum, die Interessen von Jungen und Alten gegeneinander auszuspielen oder für politische Machtspiele zu missbrauchen, sondern die Stärken aller Generationen gezielt zu verknüpfen, Ungerechtigkeiten abzubauen und damit unsere Gesellschaft in Balance zu halten.

Übrigens: Mit „Generation“ bzw. „jung und alt“ meinen wir nicht nur Kinder und Hochbetagte, sondern auch alle Altersklassen dazwischen.